In meiner Tätigkeit als Referentin im Risikomanagement war ich vielfach jeden Tag in anderen Kreditinstituten tätig. Nicht nur meine bundesweite Reisetätigkeit war extrem kräftezehrend, auch die Themen und Anforderungen wurden immer umfangreicher und zeitlich dringender. Die Arbeitstage wurde länger und auch die Wochenenden wurden mehr und mehr zur "Dienstzeit". Da hatte ich "Ruhe" und konnte umfangreiche, komplexe Aufgaben angehen.  Anfangs machte mir meine Arbeit Spaß und ich wurde aufgrund meiner Kompetenz immer stärker eingebunden. Die Verantwortungen stiegen und damit auch die Aufgaben. Ein Teufelskreislauf. Dass mein Stresslevel in einen ungesunden Bereich rutschte, merkte ich anfangs nicht. Mein privates Umfeld schrumpfte stetig, für viele Aktivitäten hatte ich schlicht keine Zeit oder keine Kraft mehr....

Dank meiner Familie konnte ich ein STOP-Schild setzen. Ich sehe heute viele Kolleginnen und Kollegen, denen das leider nicht gelingt. 

Das Thema Stress, Überforderung und deren Auswirkungen ließen mich nicht mehr los. Muss das so sein? Ist das der Preis des "Erfolges"? 

Während meiner Elternzeit begann ich, Wirtschaftspsychologie zu studieren. Ich entdeckte in meinem Studium die Ansätze der positiven Psychologie von Martin E.P. Seligman  sowie den Ansatz des Arbeitsglücks von Peter Warr und war fasziniert. 

Meine zentrale Fragestellung werden hier diskutiert:  Was können Führungskräfte und Mitarbeiter tun, um Anforderungen und Ressourcen in Einklang zu bringen? Wie kann Arbeitsglück entstehen oder gefördert werden? 

Meine Masterthesis, die sich mit dem Zusammenhang von Burnout und der Beziehung zum direkten Vorgesetzten beschäftigt, zeigt dass eine gute Beziehung zum Vorgesetzen mit einem gesteigerten Arbeitsglück und verminderten Burnout-Risiko einhergeht. Die Ergebnisse zeigen die Wichtigkeit der Beziehungsqualität für das gesamte Unternehmen. Die Beziehungsqualität zwischen Führungskraft und Mitarbeiter ist dabei nur ein Pfeiler für das Wohlbefinden der Mitarbeitenden in einem Unternehmen. 

Ich bin der festen Überzeugung, dass das Wohlbefinden der Menschen bei der Arbeit (Arbeitsglück) eine zentrale Voraussetzung für eine gesunde und funktionierende Arbeitswelt ist!